Wie werden sich die Immobilienpreise 2022 entwickeln?
Jahrelang kannten die Immobilienpreise nur eine Richtung: steil nach oben. Doch diese Zeit der großen Preissteigerungen ist voraussichtlich bald vorbei. Der Immobilienboom neigt sich dem Ende zu.
Verantwortlich für diese Trendwende sind unter anderem die seit Anfang 2022 stark steigenden Zinsen für Immobiliendarlehen. Außerdem verteuert sich das Leben inflationsbedingt für alle. Dazu kommen noch aktuelle Unsicherheiten durch den andauernden Krieg in der Ukraine.
Es ist erscheint aus heutiger Sicht als realistisches Szenario, dass der Zinssatz für 10-jährige Immobiliendarlehen bis Dezember 2022 auf durchschnittlich 3,5 Prozent ansteigt und sich der Verbraucherpreisindex auf 121 Punkte erhöht. Der Verbraucherpreisindex misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Ausgehend von diesem Szenario ist in zehn von 14 Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern im Jahresverlauf mit stagnierenden Preisen oder gar leichten Preisrückgängen für Bestandswohnungen zu rechnen. Das ergibt eine Analyse von immowelt.
Lediglich in Bremen (plus ein Prozent), Hamburg (plus zwei Prozent), Hannover (plus drei Prozent) und München (plus ein Prozent) ist demnach noch mit einem leichten Anstieg der Immobilienpreise zu rechnen, sofern die Annahmen bezüglich Darlehenszinsen und Inflation eintreffen. Preisrückgänge um ein bis zwei Prozent sind unter diesen Voraussetzungen demnach in Dortmund, Nürnberg und Stuttgart zu erwarten, noch stärkere Rückgänge gäbe es in Berlin (minus drei Prozent), Frankfurt (minus fünf Prozent) und Leipzig (minus vier Prozent). In den übrigen untersuchten Städten zeigt die statistische Auswertung Stagnation an.
Die aktuellen und geschätzten Kaufpreise (Szenario: Bauzinsen: 3,5 Prozent; Verbraucherpreisindex:121 Punkte in Dezember 2022) von Bestandswohnungen im Überblick:
Stadt |
Kaufpreis (pro m2) April 2022 |
Schätzung Dezember 2022 |
Veränderung |
Berlin |
5.030 € |
4.890 € |
-3% |
Bremen |
3.400 € |
3.440 € |
+1% |
Dortmund |
2.910 € |
2.890 € |
-1% |
Dresden |
2.970 € |
2.960 € |
0% |
Düsseldorf |
5.120 € |
5.100 € |
0% |
Essen |
2.910 € |
2.920 € |
0% |
Frankfurt |
6.600 € |
6.260 € |
-5% |
Hamburg |
6.670 € |
6.790 € |
+2% |
Hannover |
4.120 € |
4.250 € |
+3% |
Köln |
5.320 € |
5.340 € |
0% |
Leipzig |
2.710 € |
2.610 € |
-4% |
München |
9.610 € |
9.670 € |
+1% |
Nürnberg |
4.040 € |
3.950 € |
-2% |
Stuttgart |
5.760 € |
5.720 € |
-1% |
* Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in den 14 deutschen Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern, die im April 2022 angeboten wurden. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 90er Jahre) wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise.
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